Dienstag, 6. Juli 2010
Jazz'n'more vom Juli/August 2010
"Manch einer trauert der Zeit der grossformatigen Langspielplatten nach, die noch Platz für grafische Exkurse boten. Nun kann man aber sehr wohl schöne CD-Booklets gestalten, aber das Miniformat bevorzugt textliche Versuche. Einen neuen Weg begeht die junge Schweizer Formation Nodog mit ihrem Erstling "w.o.o.f", was richtig ausgesprochen auch die graphische Irreführung eines Hundelautes bedeuten könnte. In Zusammenarbeit mit dem Graphiker Yan Hirschbühl ('Design is a service, not an art') hat die Gruppe ein Projekt gestaltet, das zu der Musik ein 20 x 20cm Booklet von ästhetisch sehr feinem Zuschnitt bietet. 'The Beach Machine' eröffnet und beschliesst das zehnteilige Opus, das für einen Primeur schon sehr abgeklärt wirkt. Der Sound kommt vor den solistischen Eskapaden, und dies macht die Stärke der Musik von Nodog aus, die ganz aus der eigenen Kompositionsküche stammt und dem Zuhörer keine transparenten Anleihen an Vorbilder aufdrängt. Vor dem ebenso subtilen wie inspirierten Spiel des Rhythmusgespanns entwickeln Kohler und Durrer ihre Dialoge auf den Saxofonen, etwa in 'Harry Curtis', einer Hommage an einen legendären Baseballspieler. Witzig wirkt auch die verspielte Art von 'Toy Music', das auf einem rekurrenten Xylofon-Motiv aufbauend wunderschöne Exkurse in eine orchestrale Dimension eröffnet". - Ruedi Ankli
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